Vorarlberg Beitrag

11. September 2019

KHBG; Landeskrankenhaus Bludenz; Portrait;
KHBG; Landeskrankenhaus Bludenz; Portrait;

Organspende und Transplantation

Fortbildung der Gesellschaft der Ärzte in Vorarlberg

Prim. Prof. Dr. Karl Lhotta

 Prim. Prof. Dr. Karl Lhotta

Hochkarätige Referenten boten 11.09.2019 eine Weiterbildung für Ärzte am LKH Feldkirch

OA Dr. Wolfgang List, leitender Arzt der Intensivstation, ist der lokale Transplantationsbeauftragte am LKH Feldkirch und verantwortlich für den Ablauf von Organspenden am LKH Feldkirch (jährlich fünf bis zehn Organspender). Das nächstgelegene Transplantationszentrum für Vorarlberg ist die Universitätsklinik in Innsbruck. Um das Thema auch im Westen von Österreich wieder aufzugreifen und die Vorarlberger Ärztinnen und Ärzte darüber zu informieren, lud die Gesellschaft der Ärzte Vorarlberg zu einer Informationsveranstaltung mit hochkarätiger Besetzung und interessanten Themen: Referenten waren Univ.-Prof. Dr. Stefan Schneeberger, Universitätsklinik für Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Priv.-Doz. Dr. Julia Dumfarth, Universitätsklinik für Herzchirurgie – beide von der Medizinischen Universität Innsbruck, Prim. Doz. Dr. Stephan Eschertzhuber, Transplant-Referent für West-Österreich, Anästhesie und Intensivmedizin im LKH Hall sowie OA Dr. Wolfgang List und Prim. Dr. Karl Lhotta vom LKH Feldkirch.

Lebendspende als besonderes Anliegen von Herrn Primar Lhotta

Prim. Prof. Dr. Karl Lhotta, Abteilung für Innere Medizin III (Nephrologie und Dialyse) schilderte die Situation im westlichsten Bundesland folgendermaßen: „Jährlich erhalten etwa 20 Patientinnen und Patienten aus Vorarlberg eine Spenderniere an der Transplantationschirurgie in Innsbruck. Vorbereitung und Nachsorge erfolgen an der Abteilung für Innere Medizin 3 am LKH Feldkirch. Derzeit leben in Vorarlberg 270 Menschen mit einem Nierentransplantat. Die Zusammenarbeit mit der Transplantationschirurgie in Innsbruck ist hervorragend. Ein besonderes Anliegen unserer Abteilung ist die Nierenlebendspende. Bei jedem Patienten, der für eine Transplantation in Frage kommt, wird diese Möglichkeit angesprochen. Etwa ein Drittel der Transplantationen unserer Patienten erfolgt durch eine Lebendspende. Daneben ist natürlich die Organspende von verstorbenen Spendern aus Vorarlberg ein zentrales Anliegen. Nur so können wir auch in Zukunft die hervorragende Position Vorarlbergs bei der Nierentransplantation halten.“

Respektvolle Kommunikation mit Angehörigen

Im Entscheidungsprozess für oder gegen eine Organspende eines Angehörigen steht für OA Dr. Wolfgang List die offene Kommunikation an erster Stelle: „Wir entscheiden nie gegen den Willen der Angehörigen, auch wenn die rechtliche Situation es zuließe. Wir haben hier den größten Respekt vor der Trauer um den Verstorbenen – und den damit zusammenhängenden Wünschen der Nahestehenden. Deshalb spielt hier auf Wunsch auch die Seelsorge eine sehr wichtige Rolle.“